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Diese vier deutschen Qualitätsaktien sind wachstumsstark und günstig

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Diese vier deutschen Qualitätsaktien sind wachstumsstark und günstig
Überdurchschnittlich rentabel, finanzkräftig und relativ billig zu haben? Solche Unternehmen gibt es, auch in Deutschland. Ein Quartett ragt derzeit besonders hervor.

Arne Gottschalck
Mark Böschen (MaB)

Qualitätsprodukte haben ihren Preis. Das gilt beim Shopping wie bei der Geldanlage. Entsprechend sollten Unternehmen mit überdurchschnittlich hoher Kapitalrendite und stärkerer Bilanz Anlegern auch einen Aufpreis wert sein. Doch mitunter verkennt der Markt die Qualität mancher Gesellschaften, so dass es sie günstig zu kaufen gibt: eben Qualität zu einem vernünftigen Preis.

«The Market» durchsiebt regelmässig die Aktienmärkte in Europa und den USA nach solchen günstigen Qualitätsaktien.

Vier Kriterien von «The Market» für günstige Qualitätsaktien

Kapitalrendite, definiert als Rendite auf das eingesetzte Kapital (Return on Invested Capital, Roic)

Bilanzsolidität: Verhältnis von Nettoschulden zum Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation (Ebitda)

Bewertung: Unternehmenswert in Relation zum Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit)

Operativer Trend: Momentum der Gewinnprognosen (bei europäischen Unternehmen)

Die jüngste Analyse hat für Deutschland vier Treffer angezeigt. Diese Gesellschaften sind deshalb einen tiefergehenden Blick wert.

Knorr-Bremse: von wegen Bremsklotz
Das Geschäft von Knorr-Bremse ist das Verzögern – mit Bremssystemen für Nutzfahrzeuge und Züge. Auf der sprichwörtlichen Bremse stehen die Münchner aber beileibe nicht, im Gegenteil.

Der Ebitda für das abgelaufene Geschäftsjahr liegt bei 1,1 Milliarden Euro, damit erwirtschaftete das Unternehmen eine Marge von über 13 Prozent. 2026 soll diese Kenngrösse auf fast 18 Prozent wachsen. «Solide» nennen die Analysten des amerikanischen Brokerhauses Stifel das erste Quartal des Jahres. Dabei hilft es, dass das Unternehmen eine starke Marktposition hat und damit gute Chancen darauf, seine Marge zu verteidigen.

Der 2021 verstorbene Eigentümer Heinz Hermann Thiele hatte den Münchner Spezialisten für Bremssysteme zu einem der erfolgreichsten deutschen Technologiekonzerne geformt. Ein Risikofaktor für das Unternehmen ist der Streit der Erben: Die Witwe Nadia Thiele und die Tochter Julia Thiele-Schürhoff ringen bis heute im Hintergrund um die Macht.

Für Anleger auf der Suche nach Qualitätsaktien wichtig: Die Kapitalrendite (Roic) beträgt mehr als 11 Prozent. Die Gesellschaft erwirtschaftet also einigen Gewinn aus jedem investierten Euro. Ein Bauteil davon dürfte das Strategieprogramm «Boost 2026» sein. Damit will das Unternehmen gemäss eigenen Aussagen über die kommenden Jahre nachhaltiges und profitables Wachstum sichern.

Die Gesellschaft überprüft dabei auch ihr Geschäftsportfolio. Für den CEO Marc Llistosella ist klar: «Wir konnten nicht nur in finanzieller Hinsicht punkten, sondern haben auch erste wichtige Meilensteine unseres Strategieprogramms (. . .) erreicht.» Dazu gehört zum Beispiel auch, sich von Kiepe Electric getrennt zu haben.

Kiepe ist ein Unternehmen mit Fokus auf der Elektrifizierung des städtischen Strassen- und Schienenverkehrs, bietet zum Beispiel Ladesysteme. Freilich ist die Elektromobilität ein Zukunftsmarkt. Doch so eine Gesellschaft muss auch in die Gesamtstrategie von Knorr passen. Und das war für Knorr-Bremse offenbar nicht der Fall. «Insgesamt liessen sich (. . .) nur geringe Synergien zwischen Kiepe Electric und der Division erzielen», sagte Nicolas Lange, Mitglied des Vorstands von Knorr-Bremse.

Andererseits hat Lange im April die Übernahme des US-Geschäfts mit Bahnsignaltechnik von Alstom für 630 Millionen Euro angekündigt. Die Qualität eines Unternehmens kann auch darin liegen, bei der Führung auf das eigene Profil zu achten und es gegebenenfalls auch zu schärfen.

Gea: eine für (fast) alles
Bei Gea dreht sich alles um eine Paradedisziplin deutscher Unternehmen: den Anlagenbau. Genauer: um Anlagen für die Nahrungsmittel-, die Getränke- und die Pharmaindustrie. Gea errichtet etwa Brausysteme oder Gefriertunnel für die Nahrungsmittelherstellung, für Bier und tiefgefrorene Bratwurst. Dazu kommen weitere Facetten wie zum Beispiel Prozesstechnik und umfassende Dienstleistungen.

Dabei auch klar im Fokus des Unternehmens: das neue Geschäftsfeld New Food, Teil der 2021 vorgestellten Strategie «Mission 26». Als New Food gelten Nahrungsmittel vor allem auf Basis etwa von Pflanzen oder Pilzen. In diesem Segment will Gea ihre Position ausbauen und strebt eine marktführende Stellung an. Die Strategie soll das profitable Wachstum treiben, heisst es bei Gea.

Bis 2026 rechnet das Unternehmen mit einem jährlichen Auftragseingang von 400 Millionen Euro für neu entwickelte, aber auch für bestehende Maschinen in diesem Segment. Beispielsweise für die dänische Novozymes hat es eine Anlage gebaut, mit der pflanzenbasierte Proteine hergestellt werden können. Die wiederum sind ein Baustein für die Herstellung pflanzenbasierter Nahrungsmittel.

Der operative Gewinn auf Stufe Ebitda ist in der Dekade bis 2023 um fast 39 Prozent auf 597 Millionen Euro gestiegen. Und für die Folgejahre soll es weiter aufwärtsgehen, so die Analystenschätzungen. Ein weiterer Pluspunkt: In Relation zum Gewinn ist die Verschuldung sehr niedrig. Das spricht für ein gerüttelt Mass an Freiheit für die Gesellschaft, etwa im Geschäftsfeld New Food weiter voranzukommen. Die aus dem Ebitda abgeleitete Marge liegt derzeit bei 11 Prozent. Für 2026 gehen die Schätzungen von etwas mehr als 15 Prozent aus. Das und die starke Marktposition dürften dem Unternehmen gleichfalls helfen, Themen wie New Food voranzutreiben, aber auch etwa über Zukäufe nachzudenken.

Die Aktie ist mit Blick auf die eigene Börsenhistorie günstig zu haben. Das geschätzte Verhältnis von Unternehmenswert (Enterprise-Value, EV) zu Ebitda liegt mit 14,5 deutlich unter dem Zehnjahresschnitt von mehr als 18. Auch auf Basis weiterer Kennzahlen ist Gea historisch betrachtet günstig bewertet.

Angesichts dessen rechnen die Analysten von Warburg Research für die Aktien von Gea mit einem Kurspotenzial von über 20 Prozent auf einen Kurs von 45 Euro. Derzeit gilt aus Sicht der Anleger: Für das abgelaufene Jahr will das Unternehmen eine Dividende von 1 Euro zahlen, was einer Dividendenrendite von 2,7 Prozent entspricht.

Fuchs: aus Tradition geschmeidig
Geht es dagegen nicht um den Maschinenbau, sondern um Schmierstoffe, dürfte früher oder später der Name Fuchs fallen, einst als Fuchs Petrolub bekannt. Immerhin ist das Mannheimer Unternehmen bereits seit bald hundert Jahren am Markt mit Schmiermitteln, sei es für Automotoren oder Maschinen in der Landwirtschaft, aber auch für Anlagen etwa in der Lebensmittelherstellung. Es liegt auf der Hand, dass dort keine herkömmlichen Öle oder Fette genutzt werden können.

Ein Qualitätswert ist die Aktie unter anderem wegen der Kapitalrendite von über 14 Prozent.

Eine Stossrichtung, in die das Unternehmen geschmeidig investiert, sind Schmierstoffe für Elektromobilität. Unter dem Label Fuchs BlueEV bündelt es seit 2020 alle Aktivitäten in dieser Richtung und diversifiziert das Produktportfolio auch für den Grosstrend E-Mobilität.

Aus dieser Stossrichtung ergibt sich allerdings eine Frage: Wenn Elektroautos die Zukunft sind, dafür aber weniger Bauteile gebraucht werden – haben spezielle Schmierstoffe dann noch eine Perspektive? In aller Kürze: haben sie.

Zwar geht es dann nicht mehr um Motoröle, bekannt vom klassischen Ölwechsel. Doch Bremsflüssigkeiten, Getriebeöle oder Batteriekühlmittel wird es weiterhin geben, zumindest nach derzeitigem Stand der Technik. Sie müssen den speziellen Anforderungen der Elektroautos genügen. Der wachsende Markt der E-Mobilität verändert also den Markt der Öle und Schmiermittel, dürfte aber die Geschäftsaussichten von Unternehmen wie Fuchs nicht nur verdüstern, sondern auch eine Chance sein. Ausserdem bedient die Gesellschaft daneben weiter die globale Nachfrage nach klassischen Schmierstoffen.

In Zahlen: Rund 45 Prozent des Konzernumsatzes würden mit automotiven Schmierstoffen erwirtschaftet, bestätigt Fuchs auf Nachfrage. Davon entfällt gut die Hälfte auf den Heavy-Duty-Bereich wie etwa Lastwagen, die andere Hälfte auf Autos. Dort geht das Unternehmen langfristig von einer Verschiebung der Nachfrage aus, von Motorölen hin zu Produkten wie Kühlmitteln für Batterien oder «electric driveline fluids» für Batteriefahrzeuge. Der Umsatz des Unternehmens damit liegt derzeit etwa bei 10 Prozent des Gruppenumsatzes. Mit anderen Worten: Fuchs hat sich früh aufgemacht, sich auf diesem Wachstumsfeld zu positionieren und so den Wegfall alter Verbrennergeschäfte zu kompensieren.

Fuchs hat kaum Schulden. Das gibt Spielraum für Investitionen in neue Produkte.

Das geschätzte Kurs-Gewinn-Verhältnis von 19 ist günstig im Vergleich zum Zehnjahresschnitt von mehr als 21. Andere Kennziffern wie das EV-Ebitda-Verhältnis stützen auch hier den Befund.

CTS Eventim: auf der grossen Bühne
Wenn es um Konzertkarten geht, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass Musikfreunde ihren Weg zu Alicia Keys oder Alli Neumann über das Ticketing-System von CTS Eventim finden. Online, mobil und natürlich auch stationär.

Der Online-Tickethandel ist hoch rentabel. Die Kapitalrendite liegt bei 21,6 Prozent. Das zeigt, dass die Unternehmensleitung um den CEO Klaus-Peter Schulenberg ein Auge für den profitablen Einsatz des Kapitals hat. Die Ebitda-Marge lag 2023 bei 17,5 Prozent und soll gemäss Analystenschätzungen schon 2024 auf mehr als 20 Prozent klettern.

Das Unternehmen hat kaum Schulden und verfügte per Ende 2023 über eine Netto-Cash-Position von 1,5 Milliarden Euro. Die Dividende (geschätzte Ausschüttungsrendite für 2024: 1,7 Prozent) wirkt gut abgesichert und steigerungsfähig.

Und der Preis? Eine aktuelle Analyse des Unternehmens von «The Market» zeigt: Die Aktie wird mit dem 26-Fachen des für 2025 erwarteten Gewinns bewertet. Doch in den vergangenen zehn Jahren kostete sie durchschnittlich das 34-Fache des geschätzten Gewinns. Dazu hat sie viel Momentum: Sie enteilt über sechs und zwölf Monate sogar vielen der dynamischen Tech-Titel aus dem Nasdaq-100-Index.

Es gibt sie also, die Aktien, die Qualität zu einem vernünftigen Preis bieten. Auch in Deutschland.

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FAQs

What's the US stock market doing today? ›

U.S. Market Data
NameLastChg
NASDAQ Composite Index17,688.8821.32
S&P 500 Index5,431.60-2.14
Global Dow Realtime USD4,631.00-29.02
Gold Continuous Contract$2,348.40-0.70
3 more rows

What is the latest DJI stock market reading? ›

Major Stock Indexes
Key U.S.LastChg %
Dow Jones Industrial Average38,589.16-0.15%
NASDAQ Composite Index17,688.880.12%
S&P 500 Index5,431.60-0.04%
Russell 2000 Index2,006.16-1.61%
2 days ago

What is the Dow Jones formula? ›

Calculation. To calculate the Dow Jones Index, the sum of the prices of all 30 stocks is divided by a divisor, the Dow Divisor. The divisor is adjusted in case of stock splits, spinoffs, or similar structural changes to ensure that such events do not in themselves alter the numerical value of the DJIA.

What was the Dow Jones biggest daily loss? ›

Largest daily percentage losses
RankDateChange
%
11987-10-19−22.61
22020-03-16−12.93
31929-10-28−12.82
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What is the return of the stock market this year? ›

S&P 500 12 Month Total Return is at 28.19%, compared to 22.66% last month and 2.92% last year. This is higher than the long term average of 8.83%.

What is the highest stock right now? ›

US stocks with the highest price
SymbolPriceEPS dil TTM
BRK.A D610900.00 USD50818.56 USD
NVR D7602.33 USD479.78 USD
BKNG Common Stock D3859.10 USD133.34 USD
CMG D3271.71 USD46.85 USD
32 more rows

What is the Dow Jones for dummies? ›

Simply put, the Dow Jones is an index that measures the performance of 30 large, publicly-traded companies listed on the stock exchanges in the United States.

What is the Dow Jones strategy? ›

Dow theory says that the market is in an upward trend if one of its averages goes above a previous important high and is accompanied or followed by a similar movement in the other average. Therefore, a Dow theory trading strategy is based on a trend-following strategy​, and can either be bullish or bearish.

Which stock exchange is the largest in value in the United States? ›

It is the largest stock exchange in the world by market capitalization. New York City, U.S. The NYSE trading floor is located at the New York Stock Exchange Building on 11 Wall Street and 18 Broad Street and is a National Historic Landmark.

Has the Dow ever hit $40,000? ›

The Dow Jones Industrial Average topped the 40,000-point level at Friday's close for the first time in its history. Originating way back in 1896 and often considered a barometer of the overall U.S. economy, the index tracks the performance of 30 blue-chip companies.

Has any penny stock made it big? ›

Sure, some penny stocks turned out to be massive success stories, like Apple, Ford Motor, and Monster Beverage. Find a similar success story like those top penny stocks, and you stand to make a fortune. However, you have to be willing to do the research to find them in a sea of duds.

What was the best day in history for the stock market? ›

On March 15, 1933, the Dow Jones Industrial Average logged in its biggest one-day percent gain ever. Prior to its rally, President Franklin D. Roosevelt temporarily shut down the banks on March 5 following a month-long run on U.S. banks. Consequently, U.S. markets remained closed during that period.

What is the return of the YTD index in 2024? ›

So far in 2024 (YTD), the S&P 500 index has returned an average 13.33%.

What is the YTD stock market return? ›

YTD return is the amount of profit (or loss) realized by an investment since the first trading day of the current calendar year. YTD calculations are commonly used by investors and analysts to assess the performance of a portfolio or to compare the recent performance of a number of stocks.

Is the US stock market closed tomorrow? ›

Regular hours for the New York Stock Exchange and the Nasdaq go from 9:30 a.m. to 4 p.m. ET from Monday to Friday. The markets are closed over the weekends.

Is the stock market open on President's Day? ›

The answer to this question is no. The stock market will be closed Monday, February 19, for Presidents' Day, or Washington's Birthday, as the holiday is also known. Washington's Birthday became a federal holiday in 1879, and was celebrated on February 22 until 1970, when it was moved to the third Monday in February.

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Author: Fredrick Kertzmann

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Name: Fredrick Kertzmann

Birthday: 2000-04-29

Address: Apt. 203 613 Huels Gateway, Ralphtown, LA 40204

Phone: +2135150832870

Job: Regional Design Producer

Hobby: Nordic skating, Lacemaking, Mountain biking, Rowing, Gardening, Water sports, role-playing games

Introduction: My name is Fredrick Kertzmann, I am a gleaming, encouraging, inexpensive, thankful, tender, quaint, precious person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.